Demonstrationsbetrieb Schübel
Anbau weißer Lupinen
Leguminosen binden dank der Symbiose mit Knöllchenbakterien Stickstoff aus der Luft. Dieser Stickstoff ist für die Leguminosen selbst und für Folgekulturen nutzbar. Bei dem anschließenden Anbau von Zwischenfrüchten oder überwinternden Hauptkulturen kann somit zusätzlicher Dünger eingespart werden. Großkörnige Leguminosen als Hauptfrucht können dadurch einen wichtigen Teil zum Gewässerschutz beitragen.
Eine Herausforderung ist die Herbizid-Auswahl bei weißen Lupinen. Die zugelassenen Wirkstoffe Terbuthylazin und S-Metolachlor sind aus Sicht des vorsorgenden Gewässerschutzes als kritisch zu bewerten. Für diese Wirkstoffe bzw. ihre Metaboliten besteht ein erhöhtes Risiko der Verlagerung ins Grundwasser.
Weitere Informationen dazu bieten verschiedene Seiten der LfL:
Beim Anbau von Körnerleguminosen auf ökologischen Vorrangflächen ist der Einsatz chemischer Pflanzenschutzmittel generell nicht möglich.
Eine Alternative zum chemischen Pflanzenschutz bietet somit die mechanische Beikrautregulierung. Der Demonstrationsbetrieb Schübel in Meußelsdorf, Landkreis Wunsiedel, hat zu diesem Thema eine Schauanlage angelegt.
Weiße Lupinen werden hierfür in Breitsaat und Reihensaat angebaut und die Beikrautregulierung erfolgte mechanisch.
Die Sorte Celina wurde am 5. April 2021 gesät. Bei Breitsaat klassisch auf 12,5 cm Abstand, bei Reihensaat per Einzelkorn auf 37,5 cm. Durch die Reihensaat wird zusätzlich eine bessere Standfestigkeit und gleichmäßigere Abreife der Lupinen erhofft.
Der Striegel wurde zweimal eingesetzt. Zuerst als Blindstriegeln drei Tage nach der Saat und anschließend bei 10 cm Wuchshöhe der Lupinen. Der geplante Einsatz einer Reihenhacke als weitere mechanische Variante konnte witterungsbedingt leider nicht durchgeführt werden.
Die Besucher werden gebeten, sich auf der Demonstrationsfläche rücksichtsvoll zu verhalten, die benachbarten landwirtschaftlichen Schläge nicht zu betreten und nichts zu beschädigen.
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