Coaching Schulverpflegung
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Das Coaching hilft Schulen, ihr Verpflegungsangebot zu verbessern und damit die Gesundheit und das Wohlbefinden der Schulfamilie zu fördern, den Lebensraum Schule zu bereichern sowie Schulklima und Schulprofil zu stärken.
Was und wie Kinder und Jugendliche essen, spielt eine große Rolle für Gesundheit, Wohlbefinden und die Entwicklung ihres Ernährungsverhaltens. Wir, die Vernetzungsstellen Kita- und Schulverpflegung, unterstützen mit dem Coaching bayerische Schulen, Vorbild für eine gesunde Ernährung zu sein, die abwechslungsreich ist und schmeckt. Im September starten wir mit einer gemeinsamen Auftaktveranstaltung in das Coaching-Jahr.
Bewerbungsbögen für Coaching Mittags- oder Zwischenverpflegung
Coaching 2024/25 in Oberfranken
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Rückblick
Coaching 2023/24 in Oberfranken
Mehr Kinder und Jugendliche mit gesundheitsförderlichem und nachhaltigem Kita- und Schulessen begeistern – dieses und weitere Ziele hat sich eine Schule aus Oberfranken für das neue Coaching-Jahr gesetzt. Sie entwickelt dafür ein individuelles Lösungskonzept – Schritt für Schritt und abgestimmt auf ihre Bedürfnisse. Erfahrene Verpflegungs-Coaches stehen ihr dabei beratend zur Seite.
Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth
Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth
© AELF Bayreuth-Münchberg, S. Dobelke
In der Mensa des Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasiums (MWG) essen täglich im Durchschnitt 180 Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums, der benachbarten Grundschule und einer Berufsschule zu Mittag. Von Montag bis Freitag bereitet das fünfköpfige Küchenteam für die Tischgäste zwei Gerichte zur Auswahl zu, davon eines ohne Fleisch und Fisch. Die Bewohnerinnen und Bewohner des angeschlossenen Internats werden zusätzlich mit Frühstück, einer Zwischenmahlzeit am Nachmittag und Abendessen versorgt.
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Herausforderungen und Ziele des Coachings
Die separate Betrachtung beider Menülinien ergab, dass die vegetarische Linie die Empfehlungen der Bayerischen Leitlinien fast vollständig und das konventionelle Angebot zu einem Großteil erfüllen. Auch beim Frühstücksangebot für die Internatsschülerinnen und -schüler ist das MWG bereits gut aufgestellt.
Daher sind sich die Verpflegungsverantwortlichen einig, den Fokus des Coachings auf den Einsatz von Lebensmitteln aus der Region zu legen. Zum Ende des Schuljahres, so das Ziel, sollen es 35 % sein. Herausfordernd dabei ist, zu ermitteln, welche der vom Großhandel bezogenen Waren aus Franken oder Bayern stammen und die Veränderungen im Rahmen des aktuellen Budgets umzusetzen.
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Lösungswege
Nach Recherche bei Lieferanten und Herstellern bezüglich Herkunft und Verarbeitung der eingesetzten Urprodukte wurde das Sortiment ihres Großhandels unter die Lupe genommen. Nun ordert die Küche gezielt regionale bzw. bayerische Waren bei Mehl und Getreideprodukten sowie bei Milch und Milchprodukten. Gerade jetzt im Frühjahr und Sommer kommt Gemüse aus dem Knoblauchsland auf die Speisekarte. Um die Anteile der regionalen Waren am Gesamteinkaufswert konkret zu erfassen, wurde der Einkauf in den Monaten April und Mai detailliert in einer Excel-Einkaufsanalyse aufgeschlüsselt. Auch bei der Vermeidung von Lebensmittelresten geht das MWG einen Schritt in Richtung Nachhaltigkeit. Seitdem die Küche täglich die Restemenge des Vortags auf einer Tafel bei der Geschirrrückgabe, ist die Schülerschaft sensibilisiert. Häufig wird nun an der Ausgabe eine kleinere Portion bestellt, so dass die Abfallmenge deutlich gesunken ist.
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Ergebnisse
Am Ende des Coachings kann das MWG auf einen stolzen Anteil von 57 % regionaler Ware verweisen. Über 80 % gemessen am Warenwert der Getreide- und Getreideprodukte und der Milch- und Milchprodukte stammen aus Bayern, die gesamten Kartoffeln und Backwaren und - um diese Jahreszeit - auch 70 % des Gemüses. Auch der nun verminderte Fleischanteil zahlt in punkto Nachhaltigkeit ein. Die Häufigkeit der Fleischgerichte konnte genauso wie der Fleischanteil in den Rezepturen gesenkt werden.
Küchenleiter Silvio Hermannsdörfer freut sich vor allem über die Überraschungserfolge, als die sich neu aufgehängten Schiefertafeln zur Ankündigung des Tagesmenüs genauso wie zur Kommunikation der Lebensmittelreste erwiesen: "Diese sorgen für Gesprächsstoff bei Schülerinnen und Schülern aber auch bei den Eltern!" Und Manuel Roder, Internatsleiter, der sich durch die aufwändige Einkaufsanalyse arbeitete, ist zufrieden, nun fundierte Zahlen für die Zukunft zu haben: "Das ist wirklich interessant und wichtig für kommende Gespräche."
Ansprechpartner und Kontakt:
Markgräfin-Wilhelmine-Gymnasium Bayreuth
Königsallee 17, 95448 Bayreuth
Internatsleitung und Verpflegungsbeauftragter: Manuel Roder
Coach: Susanne Dobelke
Internet: www.mwg-bayreuth.de