BioRegio in der Gemeinschaftsverpflegung
BioRegio-Coaching, Infoveranstaltung und Kochworkshop
ONLINE-Infoveranstaltung: Einstieg in die Bio-Gemeinschaftsverpflegung – wie und wo fange ich an?
© Liddy Hansdottir - fotolia.com
Zusammen mit den oberfränkischen Öko-Modellregionen stellen wir Ihnen in dieser Veranstaltung immer wieder vor, welche ersten Schritte die Aufnahme von regionalen Bio-Lebensmitteln in den Speiseplan erleichtern: Welche Lebensmittel eignen sich für den Einstieg am besten? Wie können Sie Bezugsquellen finden? Und welche Unterstützung bietet das BioRegio-Coaching auf diesem Weg?
Die Veranstaltung richtet sich bevorzugt an Einrichtungs- und Küchenleitungen, Küchenfachkräfte sowie Verpflegungsverantwortliche in Kitas, Schulen, Kantinen und Senioreneinrichtungen der Öko-Modellregionen. Im Idealfall nehmen Sie im Tandem teil – Einrichtungsleitung und eine Vertretung der Küche.
Die Veranstaltung wird zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten. Für Infomaterialien zum Thema können Sie sich gerne jederzeit wenden an:
BioRegio-Coaching
Die Teilnahme ist für die Einrichtungen kostenfrei.
Grundsätzlicher Ablauf des Coachings
Im Coaching geht’s vor allem um:
- Einkaufsanalyse und Optimierung der Beschaffung regionaler Biolebensmittel
- Kostendeckung bei der Umstellung auf regionale Biolebensmittel
- Gesundheitsförderliche und nachhaltige Speisenplanung
- Optimierung von Küchen- und Arbeitsabläufen
- Kommunikation des Mehrwerts regionaler Biolebensmittel an den Gast
Sie setzen sich im BioRegio-Coaching Ihre eigenen individuellen Ziele, die zu Ihrer Einrichtung passen. Unser Amt, die Öko-Modellregion und natürlich Ihr praxiserfahrener Coach unterstützen Sie, diese Ziele auch zu erreichen.
Alle, die in Ihrer Einrichtung an der Verpflegung beteiligt sind, sollten bereit sein, am Erfolg mitzuwirken!
Voraussetzungen
Mitmachen kann jede Einrichtung der Gemeinschaftsverpflegung, die
- ihren Sitz in Bayern hat,
- sich in einer Öko-Modellregion befindet, wobei Ausnahmen möglich sind,
- bereit ist, sich selbst aktiv in den Coaching-Prozess einzubringen und Veränderungen zu bewirken und
- sich mit den Teilnahmebedingungen einverstanden erklärt.
Öko-Modellregionen in Oberfranken
BioRegio-Coachings in Oberfranken
EJF-Kita Kastanienbaum
Weiteres BioRegio-Coaching in EJF-Kitas "Kastanienbaum" und "Selblinge" 2024
© EJF-Kita "Kastanienbaum"/Celine Entrup
Im Laufe des Jahres 2024 wurde dafür Kontakt zu Landwirten aus dem Fichtelgebirge aufgebaut. Die Bemühungen waren so erfolgreich, dass die Einrichtungen im Rahmen einer Feierstunde im EJF-Familienzentrum in Selb kürzlich geehrt wurden.
Carsten Hentschel, 2. Bürgermeister Selb, und Klaus Jaschke, Bürgermeister Schönwald, fassten in ihrer kurzen Ansprache das Erreichte zusammen: „Die Erhöhung der regionalen und ökologisch erzeugten Lebensmittel in der Verpflegung auf einen Anteil von über 50% des Einkaufswerts ist ein riesiger Erfolg! Wir sind stolz darauf, dass das EJF zeigt, was mit Engagement und den Produkten der Landwirte aus dem Fichtelgebirge möglich ist". Unterstützt wurde das Küchenteam der einzelnen Einrichtungen von Fachleuten. Susanne Dobelke, vom Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten (AELF) in Bayreuth, Laura Stecher von der Öko-Modellregion Fichtelgebirge und der erfahrenen BioRegio-Coachin Christine Geißer, standen dem Küchenteam beratend zur Seite.
Die EJF-Kitas wollten aber nicht nur den Anteil regionaler bzw. ökologischer Lebensmittel erhöhen, sondern auch das Thema Ernährung stärker in das Bewusstsein der Kinder und Eltern rücken. Damit verbunden war eine Veränderung des Speiseplans. Der Fokus liegt nun mehr auf vegetarischen Gerichten. Wenn mit Fleisch gekocht wird, dann mit magerem Fleisch und das jetzt aus der Region. Qualität vor Quantität. Auch wichtig war, dass die Veränderungen des Speiseplans schrittweise vorgenommen wurden, um die Kin-der der Kitas mitzunehmen und für das Thema zu begeistern.
Den feierlichen Abschluss des BioRegio-Coachings sieht das Team rund um die EJF-Kitas allerdings noch nicht als Ende ihrer Entwicklung. Durch zukünftige Elternabende wollen die Leitungsverantwortlichen der Kitas, die Eltern für die Wichtigkeit einer saisonalen und regionalen vollwertigen Küche sensibilisieren und diese weiterhin in den Alltag integrieren. „Außerdem wollen wir die Augen offen halten nach weiteren, möglichen Bezugsquellen aus dem Fichtelgebirge!“
Sozialteam Maximilianshöhe Bayreuth
Umstellung auf bioregionale Lebensmittel in der Küche des Sozialteams Maximilianshöhe in Bayreuth
© AELF Bayreuth-Münchberg
Die Vorteile von (bio-)regionalen Lebensmitteln liegen auf der Hand: Unterstützung der heimischen Landwirtschaft, gut fürs Klima und man weiß, wo es herkommt. Von Januar bis September 2024 wurde dafür der Kontakt zu Landwirten aus dem Bayreuther Umland aufgebaut und über eine direkte Belieferung mit Lebensmitteln nachgedacht. Die Bemühungen waren so erfolgreich, dass die Einrichtung im Rahmen einer Feierstunde in den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Bayreuth kürzlich geehrt wurde.
Das Sozialteam der Maximilianshöhe wollte aber nicht nur den Anteil regionaler bzw. ökologischer Lebensmittel erhöhen, sondern auch das Thema Ernährung stärker in das Bewusstsein der Bewohnerinnen und Bewohner rücken. Damit verbunden war eine Veränderung des Speiseplans. So wurde beispielsweise der tägliche Nachtisch durch einen Obstkorb ersetzt. Auch Hackfleisch, Eier, Honig oder Müsli werden nun von regionalen Landwirten bezogen. Kartoffeln und Linsen sollen folgen. Eine Herausforderung ist dabei immer wieder die Frage, wie die Lebensmittel vom Landwirt termingerecht in die Küche kommen. „Hierfür sind viele Gespräche notwendig: wer kann was wann liefern?“, so Claude Peiffer, Küchenleiter der Maximilianshöhe. Doch die Mühen haben sich gelohnt. Die Erhöhung der regionalen und ökologischen Lebensmittel in der Verpflegung auf einen Anteil von zukünftig über 40% des Einkaufswerts ist ein riesiger Erfolg!
Haus Martinsruh
Regional statt global: Haus Martinsruh aus Gräfenberg schließt BioRegio-Coaching erfolgreich ab
© AELF Bayreuth-Münchberg
"Die Erhöhung der regionalen und bioregionalen Lebensmittel in der Verpflegung auf einen Anteil von über 40 % des Einkaufswerts ist ein riesiger Erfolg! Sie sind die erste Einrichtung in Oberfranken, die wir auf diesem Weg begleiten durften. Wir freuen uns mit Ihnen und der gesamten Region. Den Anteil regionaler Lebensmittel zu erhöhen ist das Ziel der Bayerischen Staatsregierung", betonte Dr. Michael Schmidt, Leiter des AELF Bayreuth-Münchberg. Landrat Dr. Hermann Ulm hob hervor, dass vom Einkauf vor Ort kleine und mittelständische Familienbetriebe profitieren, die auch unsere Kulturlandschaft erhalten. Von einer "Win-Win-Situation für alle Beteiligten" sprach Gräfenbergs Bürgermeisters, Ralf Kunzmann.
Aber was wurde nun konkret erreicht? Die Ziele des Haus Martinsruh waren schon zu Beginn des Coachings im September 2022 klar: Die Erhöhung des Anteils regionaler und bioregionaler Lebensmittel, die gesundheitsförderliche Optimierung des Speiseplans sowie die Bewusstseinsbildung der Bewohnerinnen und Bewohner. Dank seines Elans kann die Einrichtung nun in allen Punkten eine stolze Bilanz aufweisen. Auf dem Weg dahin begleiteten sie ein Coaching-Team, bestehend aus: Mitarbeiterinnen des Amtes aus Bayreuth dem Projektmanager der Öko-Modellregion Fränkische Schweiz Julius Stintzing, und der erfahrenen Küchenleiterin Gabi Ruckdeschel.
© AELF Bayreuth-Münchberg, Sachgebiet Gemeinschaftsverpflegung
Den feierlichen Abschluss des BioRegio-Coachings im historischen Sitzungssaal des Rathauses Gräfenberg sieht das Team des Haus Martinsruh allerdings noch nicht als Ende ihrer Entwicklung. Wenn es nach Alexander Hübner geht, dem Leiter der Einrichtung, wird der Speiseplan schon bald um Produkte aus eigener Herstellung ergänzt: „Zukünftig wollen wir zusammen mit den Bewohnern auch unseren eigenen Garten bewirtschaften. Obst, Gemüse und sogar ein Bienenvolk für die Honigherstellung wären vorstellbar!“
© Haus Martinsruh
Kochworkshop
Ein Kochworkshop findet zu einem späteren Zeitpunkt wieder statt.