Appetit auf regional
Heimatteller in Oberfranken
Mit der Aktion Heimatteller können Einrichtungen der Gemeinschaftsverpflegung zeigen, dass sie sich auf den Weg gemacht haben, mehr (bio-)regionale Produkte anzubieten.
Essensgäste sollen sich für die regionalen und bioregionalen Produkte begeistern. Die Aktion Heimatteller begleitet das Angebot entsprechender Gerichte mit Plakaten, Infokarten und vielem mehr. Ganz egal ob vegan, vegetarisch, international oder bayerisch: Bioregio kommt gut bei Gästen an! Initiiert hat die Aktion das Staatsministerium.
Wie wird ein Gericht zum Heimatteller?
- Mindestens die Hälfte der Zutaten (bezogen auf den Wareneinkauf) kommt von bayerischen Landwirten. Die Zutaten sind idealerweise mit dem Siegel Geprüfte Qualität Bayern oder dem Bayerischen Bio-Siegel ausgezeichnet.
- Es hat eine Gemüse- oder Salat-Komponente.
Die Aktionskantinen dürfen alle Gerichte, die diese Kriterien erfüllen, nach Anmeldung mit den Heimatteller-Medien bewerben.
Haus Martinsruh in Gräfenberg setzt auch im Winter auf Heimatteller
© AELF BM
Koch Sven Windisch bot am Aktionstag im März 2024 den Bewohnern Kartoffeln mit Spiegeleiern und Spinat an. Ein klassisches Gericht, das viele bereits seit Kindheitstagen kennen. Das Besondere daran: So gut wie alle Zutaten stammen aus Oberfranken bzw. Bayern, einige sogar aus ökologischer Erzeugung. Die Aktion Heimatteller, initiiert vom Bayerischen Staatsministerium für Ernährung, Landwirtschaft, Forsten und Tourismus, sorgt dadurch für Appetit auf Regionalität.
„Uns ist eine gesunde Verpflegung unserer Bewohner sehr wichtig. Genauso soll ein Bewusstsein für die Herkunft der Lebensmittel auf dem Teller geschaffen werden“, erklärt Corinna Weidinger, Hauswirtschaftskoordinatorin im Haus Martinsruh. Daher entschloss sich das Team an dem BioRegio-Coaching teilzunehmen, das vom Sachgebiet Gemeinschaftsverpflegung Oberfranken am Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth-Münchberg angeboten wird. Das Team rund um Corinna Weidinger begann im Herbst 2022 und konnte im Rahmen dessen den regionalen und bioregionalen Anteil auf über 40% des Einkaufswerts steigern.
Das zeigt auch die Herkunft der Lebensmittel am Aktionstag „Heimatteller“: Die Eier für den Mittagstisch kommen zum Teil von den Hühnern aus dem eigenen Garten oder von einem Betrieb um die Ecke. Auch die Kartoffeln stammen von Kartoffelbauern nebenan. Für saisonales Gemüse lohnt sich ein Blick auf das benachbarte Knoblauchsland, das durchaus für seine Produktvielfalt in Sachen Wintergemüse bekannt ist. Mit Heimatteller-Servietten und Plakaten wird dieses Engagement den Bewohnern der Suchthilfe-Einrichtung nähergebracht: „Das sorgt für ein Gefühl, wie im Restaurant zu essen – nur dass die Eier sogar aus dem eigenen Garten kommen!“
Heimatteller in der JVA Bayreuth
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Dass diese auch in der Mitarbeiterverpflegung Einzug halten können, zeigt die JVA St. Georgen-Bayreuth an einem Aktionstag unter dem Motto "Heimatteller". Die Köche bieten den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zum Beispiel eine Kürbissuppe sowie Roastbeef mit Karottengemüse, Jus und Kartoffelpüree an. Das Besondere: So gut wie alle Zutaten stammen aus Bayern, einige sogar aus eigener, biologischer Erzeugung.
Staatliche Kantinen sollen bis 2025 zur Hälfte regionale und biologische Lebensmittel einsetzen. Der hat der bayerische Ministerrat 2020 beschlossen. Für die JVA Bayreuth war dies der Anstoß für mehr Nachhaltigkeit in ihrer Personalverpflegung. Das Coaching Betriebsgastronomie unseres AELF Bayreuth-Münchberg kam der JVA gelegen. Das Team der JVA begann das Coaching im März 2023 das Coaching. Mittlerweile ist es in den Endzügen. Unter anderem wurden Strategien entwickelt, um den Anteil regionaler und biologischer Lebensmittel in der Personalverpflegung zu erhöhen.
- Das Gemüse, zum Beispiel Kürbis und Karotten, für den Mittagstisch kommt meist aus der eigenen bio-zertifizierten Gärtnerei der JVA Bayreuth.
- Rindfleisch stammt vom ortsansässigen Metzger.
- Kartoffeln liefert ein regionaler Kartoffelbauer.
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Regionalität trägt aufgrund kurzer Transportwege zur Nachhaltigkeit bei. Sie kann auch eine Möglichkeit der Mitarbeiterbindung sein.
Ein Stück Bayern auf den Tellern der JVA Ebrach
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Bei den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern kommt das gut an. Durch die Auszeichnung als Heimatteller erkennen sie auf einen Blick, welche Gerichte mit einem hohen Anteil bayerischer Produkte zubereitet wurden. Dafür gibt es Lob beim Verlassen der Kantine: "Tolles Essen!"
Neben Rindfleisch aus der eigenen Bioland-zertifizierten Landwirtschaft kommen Kartoffeln, Gemüse und Schweinefleisch aus Bayern auf den Teller. "Ab und zu ruft nun der Landwirt an und fragt, ob wir bestimmte Produkte brauchen können", freut sich Küchenleiter Maik Ziegler über die gute Zusammenarbeit vor Ort. Der direkte Bezug ganzer Schweine unterstützt regionale Erzeuger, es werden auch weniger Lebensmittel verschwendet. So werden die ganzen Tiere in der JVA selbst zerlegt: "Wir verwerten alle Teile!", ist Ziegler stolz.
Möchten Sie auch gerne den Heimatteller einsetzen?
Interessierte landwirtschaftliche Betriebe können sich ebenfalls gerne an das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten wenden.
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