Eigenständig besichtigen
Versuch zur mechanischen Unkrautbekämpfung in Mais in Hollfeld

Maisfeld

Der chemische Pflanzenschutz wird in der Bevölkerung meist sehr kritisch gesehen. Deshalb hat sich Bayern das Ziel gesetzt, bis zum Jahr 2028 den Verbrauch von chemischen Pflanzenschutzmitteln in der Landwirtschaft im Vergleich zu 2021 um 50 % zu reduzieren.

Damit dieses Ziel erreicht werden kann, benötigen die Landwirte eine umfangreiche Beratung, beispielsweise zum Einsatz von mechanischen Geräten zur Reduzierung von Unkräutern. Die Instrumente einer mechanischen Unkrautbekämpfung sind hauptsächlich der Striegel und die Hacke. Mit Versuchen auf Praxisschlägen soll den Landwirten gezeigt werden, ob auch ohne den Einsatz von Herbiziden eine Verunkrautung erfolgreich reduziert werden kann.

Im Landkreis Bayreuth gibt es viele landwirtschaftliche Betriebe mit Tierhaltung. In der Rinderfütterung ist der Mais eine unschlagbare Futterpflanze, vor allem im Hinblick auf Ertrag und Qualität des Futters. Er ist somit für die Landwirte ein wichtiges und kostengünstiges Futter.
Leider ist er gegenüber Unkräutern sehr empfindlich. Mais wird dünn gesät. Das bedeutet, dass nach dem Auflauf nur ca. 10 Pflanzen auf einem Quadratmeter zu finden sind. Er bietet dadurch Unkräutern erst Konkurrenz, wenn seine Blätter ein so genanntes „geschlossenes Dach“ bilden. Dabei haben sich diese so weit entwickelt, dass sie sich überlagern und kaum mehr Sonnenlicht auf den Boden scheinen kann.
Hierzulande wird dieses Entwicklungsstadium erst Mitte bis Ende Juni erreicht. Ohne eine erfolgreiche Unkrautbekämpfung können Ertragsverluste von mehr als 50 % entstehen. Die Bekämpfung von Unkräutern ist somit unerlässlich. Konventionell produziert, wird Mais nur ein einziges Mal mit Herbiziden gegen Unkräuter behandelt. Ein weiterer Einsatz von Chemie, beispielweise zur Bekämpfung von Krankheiten, ist bei ihm nicht notwendig. Somit ist der Aufwand an chemischen Pflanzenschutzmitteln insgesamt und im Vergleich zu vielen anderen landwirtschaftlichen Kulturen bei dieser wichtigen Futterpflanze sehr gering.

Die staatliche Beratung für Landwirtschaft in Bayern legt jährlich Versuche zur mechanischen Unkrautbekämpfung an, in erster Linie zu Mais. Den Landwirten wird dadurch Gelegenheit gegeben, chemische und mechanische Verfahren zur Unkrautregulierung miteinander zu vergleichen und sich ein Bild vom Erfolg der einzelnen Varianten zu machen. Das Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayreuth hat in der Gemeinde Hollfeld so einen Versuch in Mais angelegt. Er befindet sich an der Straße von Hollfeld nach Plankenfels gegenüber der ersten Ortseinfahrt nach Stechendorf. Der Versuch ist ausgeschildert und kann bis zur Ernte besichtigt werden.